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Felix Mendelssohn Bartholdy
(1809-1847)

Sonate für Klarinette und Klavier Es-Dur

Adagio – Allegro moderato
Andante
Allegro moderato

Die Klarinetten-Sonate Mendelssohns, entstanden 1824, ist das Werk eines frühreifen, genial begabten, wohlbehüteten jungen Mannes von 15 Jahren aus gutem Haus. Jugendlich ist die nachahmende Verehrung Beethovens, die die Adagio-Einleitung des Ersten Satzes so eindrucksvoll macht. Dass der junge Mendelssohn auch selbstbewusst seinen eigenen Weg gehen kann, zeigt der Aufbau dieses Ersten Satzes: Das Seitenthema ist munterer noch als das Hauptthema, zu Beginn fast ein wenig derb statt sanft und lyrisch, wie man es gemeinhin von einem Seitenthema erwartet. Und auch das anschließende kleine Klaviersolo ist nicht so ohne weiteres üblich für einen klassischen Sonatensatz. Der Mittelteil des Satzes, der traditionell das bisher Dargestellte in neuem Licht zeigt, beschränkt sich auf ein kunst- und effektvolles Spiel mit dem ersten Motiv des Hauptthemas. Der dritte Teil des Satzes wiederholt mit wenigen Veränderungen den ersten, die Coda erinnert an das kurz vorher gehörte Spiel mit einem Teil des Hauptthemas.

Eigenes, vielleicht sogar Einmaliges findet sich im Andante: Im wiegenden Siciliano-Rhythmus, dem Rhythmus der musikalischen Darstellung eines Hirtenidylls, trägt der Klarinettist zunächst alleine, gleichsam in sich gekehrt, eine sehr schöne schlichte Volksweise vor. Das Klavier setzt mit einer an Beethoven erinnernden Kadenz ein und leitet über zur Wiederholung der Volksweise, die jetzt – sehr zurückhaltend – vom Klavier begleitet wird. Der Mittelteil gehört nun dem Klavier allein, das hier den Volksliedton mit harmonischen und polyphonen Feinheiten verknüpft. Im dritten Teil wiederholen Klavier und Klarinette die schlichte Volksweise.

Das Besondere des Dritten Satzes ist sein Mittelteil: Nachdem der erste Teil wie im Ersten Satz zwei muntere Themen vorgestellt hat, erfüllt der Mittelteil seine Aufgabe, für Motive oder Themen des ersten Teils neue Ausdrucksmittel zu gewinnen, indem der 15-Jährige mit dem einfachem Material des Zweiten Themas sein gelehrtes Wissen über die schwierige polyphone Satzkunst ausbreitet; und da in solcher Satzkunst das Können vieler Generationen aufbewahrt ist, können solche Passagen großes Vergnügen bereiten. Ein dritter Teil ist der Rückgriff auf den ersten. Und wenn der Zuhörer denkt, es sei der Schlussakkord erreicht, hängt Mendelssohn noch eine Coda an, die wieder mit gelehrtem Wissen glänzt und zeigt, dass Mendelssohn perfekt sein kompositorisches Handwerk versteht.
Oktober 2020



Sonate für Viola und Klavier c-Moll / Sonate für Violine und Klavier F-Dur (1838)

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