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Bohuslav Martinů
(1890-1959)

Serenade Nr. 2 für zwei Violinen und Viola H 216

Allegro
Poco andante
Allegro con brio

Martinů lernte – laufbahnmäßig gesehen nicht sonderlich erfolgreich - ab 1906 Violine, Orgel und Komposition am Prager Konservatorium unter anderem bei Josef Suk, dem Schüler und Schwiegersohn Dvořáks. So blieb Martinů eingebunden in die Tradition der tschechischen Musik, vor allem der Volksmusik; aber er ging auch die neuen Wege der Musikgeschichte. Er verließ seine Heimat und siedelte um nach Paris (1923). Dort suchte er – wie er selbst schrieb - die „Vorzüge der französischen Kunst: Ordnung, Klarheit, Maß, Geschmack, genauen, empfindsamen unmittelbaren Ausdruck“. Er bildete sich kompositorisch weiter bei Albert Roussel und begann mit experimenteller Musik. Bald aber wandte er sich unter dem Einfluss Strawinskys „dem Neoklassizimus zu, mit dem die Rückbesinnung auf traditionelle Formprinzipien einherging”. In Folge dieser neoklassizistischen Bewegung griff Martinů 1930 und 1932 – aus Spaß und vornehmlich zu eigenem Vergnügen – u. a. Formen des 17. und 18. Jahrhunderts auf: Serenade, Kassation, Divertimento (werden meist synonym gebraucht), leichte, unterhaltsame Musik also, die im 18. Jahrhundert als Kulisse bei gesellschaftlichen Ereignissen – oft des Abends unter freiem Himmel - diente.
Einige Jahre später war es mit Spaß und Unterhaltung vorbei, auch in Paris. Deutsche Truppen besetzten 1940 Frankreich, und Martinů musste in die Vereinigten Staaten emigrieren, wo er bis 1953 blieb. Er wäre gerne in seine tschechische Heimat zurückgekehrt, aber die von Stalin veranlasste Neubildung der Regierung unter kommunistischer Führung verhinderte dies. Seine letzten sechs Lebensjahre verbrachte er im Wesentlichen in Rom und in der Schweiz, wo er 1959 starb.

Die Serenade Nr. 2 für zwei Violinen und Viola H 216 entstand im März 1932. Martinů gab ihr den Untertitel ‚Kassation‘. Für die Besetzung ohne Cello hatte Martinů ein großes Vorbild: Dvořáks op. 74, dessen Besetzung für zwei Violinen und Viola dem zufälligen Zusammentreffen entsprechender Musiker geschuldet war.

Der Erste von drei miniaturhaften Sätzen ist ein übermütiges, mit Synkopen reichlich versehenes dreigeteiltes Allegro.

Bei aller ausgelassenen Stimmung einer fröhlichen Abendgesellschaft gibt es - im Andante - auch recht melancholische Töne. Auch dieser Zweite Satz ist dreigeteilt (A B A). Der Mittelteil wird von einer schwermütigen im Unisono vorgestellten Melodie bestimmt und auch die Eckteile wirken bedrückt und schwermütig.

Beim Allegro con brio könnte man an den Abmarsch der Gesellschaft denken, die sich den Abend lang amüsiert hat, zumindest legt dies eine Bedeutung von ‚Kassation‘ (Verabschiedung, Entlassung) nahe. Manche werden dabei sicher ins Stolpern geraten und können nur mit Not eine würdevolle Haltung bewahren.

November 2020



Klaviertrio Nr. 2 d-Moll

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