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Ankündigung eines Konzerts, bei dem auch Suks ‚Elegie’ op. 23 und Dvořáks ‚Dumky-Trio’ auf dem Programm standenEine Kette der Generationen: Suk war Schüler von Dvořák und dieser war Lehrer von Martinu. So bleibt Martinu eingebunden in die Tradition der tschechischen Musik, vor allem der Volksmusik, aber er geht auch die neuen Wege der Musikgeschichte. Zu einem eigenen Stil kommt er angeregt durch den Neoklassizismus Strawinskys, auch zu seiner Vorliebe für Kompositionsformen des Barock. So ist sein 1950 geschriebenes Klaviertrio eine glänzende Mischung aus barocken, romantischen, modernen Elementen, auch aus denen des Jazz.

Bohuslav Martinu
(1890-1959)

Trio für Klavier, Violine und Violoncello Nr. 2 d-Moll H 327

Allegro moderato
Andante
Allegro
Eine Kette der Generationen: Suk war Schüler von Dvořák und dieser war Lehrer von Martinu. Die Neigung zum Nächtlichen und Düsteren des Lebens, die bei Suk zu beobachten ist, hat Martinu nicht geprägt. Vielleicht hat der ständige Blick vom Kirchturm, auf dem er 1890 als Sohn des Türmers in Policka an der böhmisch-mährischen Grenze geboren wurde und der die Heimat seiner Kindheit war, ihn gelehrt, über manche Niederungen hinwegzusehen.
Nicht übersehen konnte er freilich die Gräuel des Nazi-Terrors, auch in seiner tschechischen Heimat. Die ‘Trauermusik für Lidice’, entstanden 1943, gibt davon Zeugnis.

Zwischen Suks ‚Elegie’ und Martinus ‚Klaviertrio’ liegen knapp 50 Jahre, in denen sich musikgeschichtlich neue Wege auftaten. Martinu ist diese neuen Wege gegangen; er verließ seine Heimat und seinen Lehrer Suk und siedelte um nach Paris (1923). Dort bildete er sich kompositorisch weiter bei Albert Roussel und begann mit experimenteller Musik. Bald aber wandte er sich unter dem Einfluss Strawinskys „dem Neoklassizimus zu, mit dem die Rückbesinnung auf traditionelle Formprinzipien einherging”. Als die deutschen Truppen 1940 Frankreich besetzten, musste Martinu in die Vereinigten Staaten emigrieren, wo er bis 1953 blieb. Er wäre gerne in seine tschechische Heimat zurückgekehrt, aber die von Stalin veranlasste Neubildung der Regierung unter kommunistischer Führung verhinderte dies. Seine letzten sechs Lebensjahre verbrachte er im Wesentlichen in Rom und in der Schweiz, wo er 1959 starb.

Der Erste Satz seines 2. Klaviertrios, das 1950 entstand, ist in konventioneller Weise als Klassischer Sonatensatz gestaltet mit einem zarten barockisierenden Ersten Thema und einem kurzen durch Synkopen charakterisierten Motiv als Zweitem, das zuerst von der Geige, dann vom Cello vorgestellt wird, im dritten Teil des Satzes vom Klavier. Im zweiten Teil wird aus den Motiven des ersten Teils etwas Selbständig-Eigenes mit rhythmisch prägnanten Steigerungen gebildet. Ein kurzes Klaviersolo leitet zum dritten Teil über, dem von der Tradition zugeteilt ist, auf den ersten zurückzugreifen. Die geschieht auch hier, doch mit großen Veränderungen.

Im Andante begegnen sich Elemente des Barock, der Romantik und der Moderne. Vier kurze Themen werden zu Beginn vorgestellt, das dritte ausgeprägt romantisch, das vierte barockisierend. Nach längeren Überleitungsphrasen werden sie in der zweiten Hälfte des Satzes - verändert - wiederholt. Das vierte wird weiter ausgesponnen, bis mit dem ersten Thema der Abschluss eingeleitet wird.
Im beeindruckenden Dritten Satz drängt der Rhythmus mit Strawinskyscher Vitalität die Musik immer weiter vorwärts, es bleibt in diesem erregten Ablauf kaum Zeit für Ruhepunkte; der auffälligste liegt in der Mitte des Satzes mit schönen melodisch aufsteigenden Linien von wenigen Takten.

November 2020



Kammermusik / Serenade Nr. 2 für zwei Violinen und Viola

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