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Joseph Haydn
(1732-1809)

Quartett für zwei Violinen, Viola und Violoncello D-Dur op. 20/4 Hob: III,34

Allegro di molto
Un poco adagio e affettuoso
Menuetto alla zingarese: Allegretto
Presto e scherzando

1772 komponiert Haydn den Sechser-Zyklus der Quartette op. 20, die wegen einer Sonne auf dem Titelblatt ‚Sonnenquartette‘ genannt werden. Sie sind ein erster Höhepunkt im Quartett-Schaffen Haydns, ein Überprüfen und ein Erweitern des bisher Erreichten. Ein nahezu krisenhafter Zwang zum Experimentieren gibt jedem der sechs Quartette eine besondere Note.
Mozart hatte nach einem Versuch, den ‚Sonnenquartetten’ nachzueifern, sich so unterlegen gefühlt, dass er 10 Jahre lang kein Quartett mehr schrieb.

Ungewöhnlich ist im vierten Quartett dieser Reihe schon das Thema des Ersten Satzes, das in seiner lyrischen Sanftheit die Funktion eines Seitenthemas mit übernimmt. Der „geheimnisvoll anklopfende“ (G. Feder) Beginn im Unisono aller Instrumente setzt mehrmals in verschiedenen, überraschenden Tonarten an, bevor es zu einem lebhafteren Wechselspiel mit Achtel-Triolen kommt, bei dem sich die Triolenbewegung durchsetzt. Im zweiten Teil wird dieses Spiel fortgesetzt, die Triolen werden konzertanter, die Harmonien farbiger. Der dritte Teil greift den ersten wieder auf, zu Beginn verändert, dann aber geht es weiter mit einer genauen Wiederholung.

Im wunderschönen Langsamen Satzes wird ein inniges aus zwei zu wiederholenden Teilen bestehendes Liedthema (d-Moll) viermal variiert. In der ersten Variation wird das Thema zerlegt, auf die einzelnen Instrumente verteilt und mit Zweiunddreißigstel-Ornamentik versehen; ein wenig spürt man barocken Einfluss. In der zweiten Variation sind die Umspielungen des Themas dem Cello zugedacht, in der dritten der ersten Violine. Die vierte Variation bringt das Thema zunächst unverändert, geht dann mit einem Crescendo zur großartigen Coda über, bei deren chromatischen Modulationen wieder barocker Einfluss spürbar wird.

Das kurze Menuett ist mit seinen Akzentverschiebungen und Sforzati in den Außenteilen andeutungsweise ungarisch-zigeunerisch, aber auch polyphon durchgearbeitet. Sehr hübsch ist die raffinierte Schlichtheit des Mittelteils (‚Trio‘), in dem das Cello eine Achtel-Tonfolge vorträgt und die übrigen Instrumente akkordisch in Vierteln begleiten.

Das einzige Thema des Vierten Satz trägt die 1. Violine solistisch vor:



Streichquartett op. 20/4 Satz 4 Beginn des Themas



Ansonsten bestimmen einzelne Motive die Entwicklung des Satzes. Jenem eleganten Thema folgt ein recht ungewöhnliches Motiv, das im Vergleich zum Thema bei aller Kürze wie zyklopisch wirkt. Dann wird die Themengruppe wiederholt und es folgt ein polyphones Spiel mit den vorgestellten Motiven, vor allem mit den Sechzehntelgruppen des Themas; so bleibt für ein lyrisches Seitenthema kein Raum. Die Andeutung eines solchen Themas eröffnet den zweiten Teil des Satzes, es weicht aber schnell dem Spiel der Sechzehntel-Figuren, das schon den ersten Teil bestimmte. Der dritte Teil des Satzes wiederholt den ersten Abschnitt mit wenigen Änderungen.

August 2020



Streichquartett op. 20/3 g-Moll / Streichquartett op. 33/1 h-Moll

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