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Michail Glinka
(1804-1857)

Trio pathétique d-Moll für Klarinette, Fagott und Klavier

Allegro moderato
Scherzo: Vivacissimo
Largo
Allegro con spirito

Michail Glinka gilt als ‚Vater der russischen klassischen Musik‘. Zwar hat er auf seinen Reisen durch Europa viele musikalischen Anregungen aufgenommen: bei Bellini, Donizetti in Italien, Chopin in Polen, bei Meyerbeer, Berlioz in Paris, bei Bach und Mendelssohn-Bartholdy; sogar in der spanischen Musik fand er Anregungen. Doch ist seine Musiksprache russisch geprägt geblieben.
Das ‚Trio pathétique‘ entstand während eines Aufenthalts in Italien 1830 bis 33. In Mailand hatte er sich für die Oper begeistert und sich mit Bellini angefreundet, der 1831 seine ‚Norma‘ schrieb. Glinka schätzte Bellinis weitgespannte kantable Melodien, von denen Verdi begeistert als ‚unendliche Melodie‘ sprach.

Der sanfte Gesang, der einem resoluten Einstieg in den Ersten Satz folgt, ist sicher von Bellinis ‚Belcanto‘ beeinflusst. Ähnlich resolut wird diese melodische Linie auch beendet. Eine zweite Melodie ist ähnlich gestaltet. Der sanfte Gesang wird wiederholt. Und anstelle des seit Haydn üblichen Spiels mit den zwei, drei zu Beginn vorgestellten kleinräumigen Themen, die zergliedert und neu kombiniert werden, erwächst bei Glinka nun eine längere neue melodische Phrase. Kurz wird noch einmal an die Sanftheit der ersten Melodie erinnert. Heftiger klingt der Schlussteil, der ohne Pause in das Scherzo übergeht.
Dieses einfache Aneinanderreihen einzelner Melodiebögen, der Verzicht aufs Zergliedern und neues Kombinieren des Themen-Materials charakterisiert eine zum Russischen passende Musiksprache wie sie zum Beispiel noch bei Prokofiev zu finden ist.

Das Scherzo ist in seinen Außenteilen von verhaltener Munterkeit, das Klavier erhält dabei einen recht virtuosen Part. Der Schluss des zweiten Außenteils, also die Coda des gesamten ‚Scherzos‘, bringt einige dramatische Akzente; und ganz ungewöhnlich für ein Scherzo-Ende sind die letzten vier Akkorde im düsteren Lento. Im Mittelteil, dem ‚Trio‘, wird im Nacheinander von Fagott, Klarinette und Klavier eine gefällige Melodie vorgetragen.

Beim Largo-Satz wird es am deutlichsten, dass Glinka von der Romantik beeinflusst war, sicher auch durch seinen Freund Bellini und durch Webers ‚Freischütz‘, der 1821, also 10 Jahre vor der Entstehung von Glinkas Trio, zum ersten Mal aufgeführt wurde und mit dem sich Glinka intensiv beschäftigt hatte. Die ‚unendliche‘ Melodie wird von der Klarinette eingeführt und in jeweils veränderter Gestalt von Fagott und Klavier wiederholt.

Das Finale ist ganz unkonventionell in zwei Teile geteilt, deren Verbindung lediglich darin besteht, dass sie Gegensätze ausdrücken. Der erste ist ein munterer Dialog zwischen Klarinette und Fagott, in den sich schließlich auch das Klavier einmischt, der zweite ein durch Chromatik geprägter dramatischer Abschluss dieses ansonsten sehr liebenswerten Werks.



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