361 ,Wolframs Parzival‘ (vgl. Anm. 188) S. 242
362 ,Wolframs Gebet . . .‘ (vgl. Anm. 233) S. 502
363 z. B. B. Mockenhaupt (vgl. Anm. 151)
364 vgl. G. Weber ,Ringen und Vollendung‘ (vgl. Anm. 50) S. 42
365 ,Die höfisch-ritterliche Welt . . .‘ (vgl. Anm. 55) S. 272
366 Ähnlich muß auch die Verfehlung der Fürstin von Brabant (vgl. o. S. 7) gedeutet werden: Auf die Bitte Loherangrins, nicht zu fragen, wer er sei, antwortet die Fürstin, sie werde tun, was er sage, ob si got bî sinne lieze (825,30). Als sie nun doch fragt, muß Gott ihr also die Sinne geraubt haben, so daß sie in Schuld fiel.
367 ,Wolframs Parzival' (vgl. Anm. 44) S. 131
368 Der Gedankengang dieser Prämisse verlangt, daß V. 484,3 wirt sîn frâge an rehter zît getan deutlich den beiden vorhergehenden Versen entgegengesetzt wird: ,Fragt er jedoch zur rechten Zeit‘. Diese Übersetzung erscheint dem Wolframschen Text angemessen, wenn man „die Abneigung des mittelalterlichen Deutsch gegen glättende Kleinwörter, die ein hervorstechendes Merkmal des älteren dt. Satzbaus ist“, bedenkt (F . Tschirch ,Geschichte der deutschen Sprache‘ II, Berlin 1969 (Grundlagen der Germanistik 9) S. 126; Belege ebda. S. 126 ff.; vgl. auch ebda. I, 2. Aufl. Berlin 1971 (Grundlagen der Germanistik 5) S. 170 ff . und: F. Tschirch ,1200 Jahre deutsche Sprache in synoptischen Bibeltexten‘ Berlin 2. Auflage 1969; S. XX).
369 „Der Erlöser muß ein ganz bestimmtes Stadium erreicht haben, er vermag nicht vorzeitig zu fragen . . . Er kann erst fragen, wenn er ,so weit ist‘.“ (Wapnewski ,Wolframs Parzival' [vgl. Anm. 44] S. 102)
370 Daß die Prämisse der ,rechten Zeit‘ in der Gralserzählung Chrestiens fehlt, macht die Darstellungsabsicht Wolframs besonders deutlich: Bei Chrestien ist das Versäumen der Frage Folge der Sünde Percevals; durch die Sünde ist Perceval die Zunge abgeschnitten (V. 6409). Da Wolfram diesen Zusammenhang nicht herstellen kann, muß er ein Darstellungsmittel suchen, durch das deutlich wird, daß nicht Parzivals Sünde, sondern Gottes Wille das Versäumnis verursacht, eben die Bedingung der ,rechten Zeit‘, die Chrestien nicht braucht, da bei ihm Perceval selbst die Ursache seines Scheiterns ist.
371 vgl. die Zeitangaben in 460,22/23 und 646,14-17; nach diesen Angaben sind zwischen dem Tag des Fortgangs und dem Zeitpunkt, an dem Artus Gawans Einladung nach Joflanze erhält, ungefähr vier Wochen vergangen. Wie lange Artus braucht, um zu Gawan zu kommen, wird nicht gesagt - vgl. die Zeitangabe für den Weg des Boten (652, 23/24) -; man braucht aber höchstens einige Wochen dafür anzusetzen.
372 H. Rupp ,Einige Gedanken . . .‘ (vgl. Anm. 167) S. 10
373 H. Hempel ,Der zwîvel . . . (vgl. Anm. 67) S. 186 373a un-ruoch stm.: vernachlässigung, verachtung 373b wandel: u. a. ersatz eines schadens, vergütung eines unrechts, busse; erlâzen, contr. erlân, prät. erlieʒ, erlie, part. erlâʒen, erlân mit acc. u. gen. (od. untergeord. satze) jemanden wovon frei lassen, ihm es erlassen, Buße hat keinen Sinn
374 vgl. 441,7-17; 447,26; 460,29-461,2; 461,12 374a ungevüege: u. a. übermässig gross, ze , zuo präp. zu. ze wird mit dem folgenden worte mehrfach zusammen geschrieben, theils mit beibehaltenem e wie zehant, zestunt, theils mit ausfallendem e, übermass: mehr als genug 375 H. Zimmermann glaubt, Parzival nehme den Kampf auf, ,,nicht weil er muß, sondern weil er will“ (vgl. Anm. 119; S. 306): nu wil i'm dienst widersagn: / hât er haz, den wil ich tragn (332,718). In dieser Weise kann man den Text nicht wörtlich nehmen. Zimmermann übersieht, daß Parzival hier nicht anders als so ,wollen‘ kann, weil die Richtung seines Willens nicht mehr von Gott gelenkt ist und der Wille darum notwendig in die Irre geht.
376 Zimmermann, ebda. S. 212 376a seine gedanken auf etw. richten (aus fürsorge od. aus wunsch), bedacht, besorgt sein, sich kümmern, begehren, wünschen mit gen.
377 „Thomas hält dafür, daß sich die Offenbarung, die Adam im Paradiese empfangen, sowie der Gedanke an die Schöpfung und an den einen Gott zwar lange Zeit in der Menschheit erhalten hat, aber schließlich doch vergessen worden ist.“ (Thomas Ohm OSP ,Die Stellung der Heiden zu Natur und Übernatur nach dem hl. Thomas von Aquin‘, Münster 1927; S. 229)
378 Diese Stelle rechtfertigt noch einmal nachdrücklich die Interpretation, die Parzivals Leid im Hinblick auf die Frage nach dem Wozu dieses Leids deutet.
379 „Thema ( des ,Willehalm‘) ist der Weltgegensatz zwischen Christen und Heiden - auch er, vom Menschen aus gesehen, so unbegreiflich wie Parzivals Schicksal . . . Auf die Frage, wie der Weltgegensatz zwischen Christen und Heiden zu begreifen ist, weiß er nur eine theologische, aber keine - wenn man so sagen darf - menschlich-religiöse Antwort . . . Hier im ,Willehalm‘ war eine ,Märchenlösung' wie im ,Parzival‘ unmöglich. Das leidvolle Weltgeschehen läßt sich nicht im ,Märchenschluß auflösen - es bleibt. Deshalb ist wohl der ,Willehalm‘ Fragment geblieben…“ (H . Rupp ,Einige Gedanken . . .' [ vgl. Anm. 167] S. 12 f. )
380 vgl. 239,8-10; 316,26/27; 440,30 f.
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