81 Ebda. S. 53
82 vgl. 102,26-103,5; 113,16 ff.; 146,6
83 J. Schwietering ,Natur und art‘; in: ZfdA 91 (1961/62) S. 108-137; S. 114 f.; jetzt in: J. Schwietering ‚Philologische Schriften‘ hrsg. von F. Ohly und M. Wehrli, München 1969
84 vgl. J. Schwietering, ebda. S. 120
85 Ironisch hebt Wolfram die Berechtigung zu dieser Anklage auf, indem er Feirefiz die Frauen ebenso behandeln läßt wie sein Vater (771,15-19; 811,4-16). Daß ein solches Verhalten nicht unproblematisch ist, erweist Repanses Freude über den Tod der Königin Sekundille (822,15—22).
86 Herzeloyde weist darauf hin, indem sie verlangt: nu ânet iuch der heidenschaft, und minnet mich nâch unser ê (94,14/15; ânen mit Gen.: u. a. verzichten; ê, êwe: endlos lange Zeit, altherkömmliches Recht, Gesetz, Norm des Glaubens, Ehe).
87 Gemeint ist die feie Terdelaschoye von Feimurgan, die Begründerin des Geschlechts der Anschouwe (56,17-19). Martin weist (zu 56,18) darauf hin, daß dem feie „lat. Fata, die personifizierte Schicksalsgöttin“, zugrunde liegt.
88 Eine weitere Rechtfertigung Gahmurets wäre möglich, wenn man seine sene nach rîterschaft als Allegorie für den Weg des Menschen zu Gott verstünde, für den Weg, über dem das Augustinische inquietum est cor nostrum, donec requiescat in te (conf. I, 1,1) stehen könnte. Die Absicht Gahmurets, niemandem zu dienen wan eines der die hoehsten hant/trüege ûf erde übr elliu lant (13,13/14), macht eine solche Interpretation wahrscheinlich, zumal Wolfram mit dieser Umschreibung sonst Gott bezeichnet (vgl. Martin zur Stelle). Doch gibt es keinen sicheren Hinweis dafür, daß Gahmurets Lebensweg in dieser Weise ,mystice' gedeutet werden könnte. Vgl. dazu Th. Mann ‚Joseph und seine Brüder‘ Fischer S. 316f.
89 „Wenn kuski allgemein das Geziemende ist, so liegt . . . von vornherein in ihm der Begriff des sich Beherrschens, des sich Zügelns, des Maß- und Zuchthaltens . . . wird zum Inbegriff der sobrietas, der höchsten Tugend.“ (Th. Frings und G. Müller ,Keusch'; in: Erbe der Vergangenheit [vgl. Anm. 67] S. 109-135; S. 125) Ehrismann sieht in kiusche eine Übertragung des lat. temperantia (,Über Wolframs Ethik' [vgl. Anm. 67] S. 440).
90 die mit kiusche lember wâren und lewen an der vrecheit (737,20/21); dâ diu vrävel bî der kiusche lac (734,25); dô der kiusche vrävel man (437,12); er was noch kiuscher denne ein wîp: vrecheit und ellen truoc sîn lîp (26,15/16); vrävel: Mut, Kühnheit, Unerschrockenheit, Verwegenheit; vrecheit: Kühnheit, Keckheit, Verwegenheit kiusche und vrecheit bestimmen sich gegenseitig in ihrem Maß: die vrecheit bewahrt die kiusche vor bangem Zaudern, die kiusche bewahrt die vrechheit vor Tollkühnheit.
91 vgl. Boethius ,Consolatio': virilis animi robur; I, Prosa 2
92 vgl. Röm 8,17: Si autem filii, et heredes: heredes quidem Dei, coheredes autem Christi.
93 G. Keferstein ,Parzivals ethischer Weg‘ (vgl. Anm. 60) S. 33
94 Fr. Maurer ‚Parzivals Sünden‘ (vgl. Anm. 7) S. 61
95 Wahrscheinlich kannte Wolfram dieses Motiv u. a. aus Chrestiens ‚Wilhelm von England‘, in dem zwei Königssöhne, von Kaufleuten erzogen, sich, ohne um ihre Herkunft zu wissen, dem handwerklichen Beruf, den sie erlernen sollen, widersetzen (vgl. J. Schwietering ,Natur und art' [vgl. Anm. 83] S. 134).
96 ,Die Soltane-Erzählung . . .‘ (vgl. Anm. 70) S. 15
97 Ebda. S. 53
98 Schwietering ,Natur und art‘ (vgl. Anm. 83) S. 130
99 vgl. U. Pretzel ,Das Mittelhochdeutsche Wörterbuch‘; in: Das Institut für deutsche Sprache und Literatur (Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin), Berlin 1954; S. 105-123; S. 117
100 vgl. 314,12; vgl. Wh 280,17-20: wan jâmr ist unser urhap, mit jâmer kom wir in daz grap. ine weiz wie jenez leben ergêt: alsus diss lebens orden stêt.
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