Mann Thomas
Molière
Klausuren, Klassenarbeiten
Zusammenfasssung und Anm. Buch I und II
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'Frühlingserwachen'
Die Ermittlung
Gedichte
Diss. Anmerkungen
Diss. Kapitel 1 - 4
in Diss. zitierte Literatur
Vortrag

401 Weber glaubt, durch Cundries Kleidung sei eine modische Geckerei der Ritterdamen parodiert und Cundries Erscheinung sei als „Zertrümmerung höfischer Schönheitsvergötzung“ (,Ringen und Vollendung' [vgl. Anm. 50] S. 45) zu verstehen. Er übersieht, daß dann auch die Frauen auf der Gralsburg dieser ,Schönheitsvergötzung' verfallen wären und daß Schönheit von Wolfram nie als etwas Negatives dargestellt, sondern als Ausdruck inneren Wertes empfunden wird (vgl. o. S. 65).

402 Ähnlich faßt auch H. Rupp Parzivals Leid·auf: ,,. . . ja man ist versucht zu sagen: Gott hat Parzival einst in Schuld fallen lassen, damit aus dem tumben ein wîser werde . . . Schuld, Vergehen als Voraussetzung zum Heil, zum Wissen, als Mittel göttlicher Erziehung.“ (,Die Funktion des Wortes tump im ,Parzival‘ Wolframs von Eschenbach'; in : GRM 38 [1957] S. 97-106; S. 103)

403 Schelling ,Philosophie der Kunst‘' (vgl. Anm. 20) S. 343

404 J. Sellmair ,Der Mensch in der Tragik‘ (vgl. Anm. 34) S. 171

405 Th. Ohm ,Die Stellung der Heiden ...‘ (vgl. Anm. 377) S. 189 f.

406 . . . ex notitia tui venit in te timor Dei, atque ex Dei notitia Dei itidem amor (Bernh. von Clairvaux ,Sermones_in cantica canticorum‘ 37,6 [vgl._Anm. 129])

407 Kleine Stuttgarter Ausgabe·II,97

408 eratque vir ille magnus inter omnes Orientales (Hiob 1,3)

409 ,Schola humilitatis (vgl. Anm. 137) S. 68 f.

410 ,Die Soltane-Erzählung‘ (vgl. Anm. 70) S. 50 f.

411 Ebda. S. 39

412 So sieht es auch Fr. Maurer: ,,Das l a n g s a m e Reifen des Helden ist begleitet .und großenteils bewirkt durch das Leid…“ (,Das Grundanliegen . . .‘ [vgl. Anm. 164] S. 50; Sperrung von mir)

413 Ursula Heise ,Frauengestalten im ,Parzival‘ Wolframs von Eschenbach‘; in: Der Deutschunterricht 9 (1957/2) S. 37-62; S. 53
413a ge-rëchen stv. I, 2.: vollständig rächen; zëchen swv.: tr. fügen, verfügen, anordnen, schaffen, veranstalten, ins werk setzen, zu stande bringen
413b vêhen swv.: hassen, feindlich behandeln, befehden; gerich stm.: die rache, die strafe; verkiesen: aufgeben, verzeihen
413c slage, slâge, slâ stf.: werkzeug zum schlagen, hammer, spur (bes. vom hufschlag der pferde), fährte, weg. allgem. u. meistens in der contr. form slâ; jëhen stv. I,1 präs. s. ind. gihe, gihes, -est: sagen, sprechen, bekennen, mit gen., mit dat. u. gen. einem eines d. jehen, ihm etw. sagen; gihten swv. zu giht 1: tr.bekennen
413d erbe: ein dinc an, ûf einen: vererbe es auf ihn
413e s. Anm. 267d, 376a

414 Die erkenntnistheoretische Grundlegung einer solchen Deutung ist bei Augustinus zu finden: Das der cognitio intellectualis eingegossene Licht wird im zeitlich-diskursiven Denken der cognitio rationalis vernommen (de trin. XII,15 MPL 42, 1012).

415 A. Lesky ,Die griechische Tragödie' (vgl. Anm. 24) S. 23

416 Ebenso Hiob: Angesichts der Gegenwart Gottes gibt er sein Rechten mit ihm auf und ,bereut ' seinen Widerstand gegen Gott (40,415; 42,1-6 ). Interessant ist Stiers Übersetzung von 42,6:
Ob denn ich schmelze hin
und stöhn in Staub und Asche.
Er versteht Hiobs Antwort nicht „als Reueerklärung eines Büßers in Sack und Asche“ (vgl. Anm. 231; S. 353 ), sondern sieht in Hiob einen „Überwältigten, und nimmer einen Vergewaltigten“ (ebda. S. 352 f.). Hiobs Dahinschmelzen bedeutet: Innewerden der „magnitudo, magnificentia, majestas Die“ (S. 352). Nach der Theologie, die der Vulgata zugrunde liegt, ist ein solcher Schluß des Hiob freilich nicht vorstellbar; darum schwächt sie die Stelle durch ein ago poenitentiam ab.
416a ‚Hier sind die krummen Pfade der Torheit einmal gerage geworden!‘(Stapel)
416b ‚Wenig gewonnen, viel verloren hat derjenige von ihnen, der dort die Oberhand behält: Klug geworden muss er seinen Sieg beweinen.‘

417 vgl. 680,16/17:
von swem der prîs dâ wirt genomen,
des freude ist drumbe sorgen pfant.
417a BRISTE BRAST BRÂSTEN GEBROSTEN BRËSTEN berste (dasselbe wort mit umgestelltem r), breche, gebreche, auch mit Genitiv; Alles Glück mir zerbrach
"Unselig bin ich und entehrt,"
Sprach mit Weinen der Gast,
"Allem Glücke ganz verhasst,
Dass meine schuldige Hand (688, 25)
Jemals solchen Streit bestand.
Zu große Schmach muss ich erleben,
Ich will mich selber schuldig geben;
Mein Unheil riss mich wieder fort
Und schied mich von des Heiles Hort.
Mein altes Wappen ist dies Leid, (689, 1)
Das oft und aber sich erneut.
Dass mit dem werten Gawan
Ich solchen Kampf allhier begann!
Mein eignes Glück hab ich bestritten, (689, 5)
Von mir selber Niederlag erlitten.
Mir waren Heil und Glück entronnen,
Da ich diesen Kampf begonnen." (Simrock)

Auch wenn die tragische Schuld durch die Gnade vermieden ist, wird die Gefährdung des Menschen, die aus seinem Wesen kommt, offenbar (vgl. o. S. 25); und Parzival erkennt auch in dieser Situation, in der er vor den Folgen seiner tumpheit bewahrt wird, das Gesetz, unter dem sein Leben stand:

418 vgl. Tit 44:
Al des grâles diet°°°daz sint die erwelten,
immer saelec hie unt dort°°°an den staeten prîs die gezelten.
nu was Sigûne ouch von dem selben sâmen,
der ûz von Muntsalvâtsche°°°in die werlt wart gesaet, den die heilhaften nâmen.
418a Das ganze Gralsvolk, das sind die Erwählten, immer selig auf Erden wie im Jenseits, sind sie bestimmt zu unvergänglichem Ruhm. Nun war auch Sigune von diesem selben Samen, der von Munsalvatsche aus in alle Welt gesät wurde und den die auserwählten Begnadeten aufnehmen. Übersetzung: Helmut Brackert und Stephan Fuchs-Jolie
419 In der Zeit vor dem 2. Weltkrieg war das Elitedenken in Deutschland bestimmend und insofern gefährlich, als zugleich diejenigen, die nicht zur Elite gehörten, abgewertet wurden. Da sich die Literaturwissenschaft dem Einfluß dieser bestimmenden Strömung nicht entzogen hat, könnte die von der Forschung jener Zeit vorgetragene Abwertung der Artusritter durch diesen Einfluß erklärt werden. Die theologische Interpretation, die nach dem 2. Weltkrieg in den Vordergrund trat, vertiefte diese Unterscheidung zum Gegensatz von Sünder und Begnadetem ( vgl. o. S. 30 ff.).

420 L. Wolff ,Die höfisch-ritterliche Welt . . .‘ (vgl. Anm. 55) S. 274



Anmerkungen 381 - 400 zur Dissertation / Anmerkungen 421 - 446 zur Dissertation

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