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Diss. Anmerkungen
Diss. Kapitel 1 - 4
in Diss. zitierte Literatur
Vortrag

201 Ähnliches verlangt Trevrizent: sît rede und werke niht so frî ( 465,1 4). In der Kaiserchronik wird ein mit zuchten wol gesprechen und ein swîgen dâ er sol gefordert (1649) hrsg. von E. Schröder, Hannover 1892 (MGH, Deustche Chroniken Bd. I) .
201a Ihr solt nicht viel fragen: auch soll euch nicht überlegte Gegenrede verdrießen, die so gut wie dessen Fragen sich verhält, der euch mit Worten prüfen will. be-trâgen swv.: langweilen, verdriessen, nicht gelüsten. die sache im gen.; stên: stand halten, fortbestehn, dauern; sich verhalten, sich befinden; als: wie; spëhe swv. schaue, betrachte (suchend oder auskundschaftend, prüfend, wählend)
202 L. Wolff ,Die höfisch-ritterliche Welt…‘(vgl. o. Anm. 55) S. 262

203 ,Einige Gedanken zum Menschenbild …‘ (vgl. Anm. 167) S. 10

204 0. G. v. Simson ,Über das Religiöse in Wolframs ,Parzival' '; in: ,Deutsche Beiträge zur geistigen Überlieferung‘ hrsg. von A. Bergsträsser, Rinn, München 1953; S. 25-45; jetzt in : Wege der Forschung (vgl. Anm. 2) S. 207-231; S. 216

205 G. Keferstein ,Parzivals ethischer Weg‘ (vgl. Anm. 60) S. 42

206 „ … von einer starren Regel . . . ist bei Gurnemanz ... keine Rede; es ist nicht so, daß er das Fragen schlechthin verböte, obwohl die Wissenschaft es vielfach so behandelt . . . Fragen soll er nur, soweit es innerlich am Platze ist.“ L. Wolff ,Die höfisch­ ritterliche Welt .. .' (vgl. Anm. 55) S. 262

207 ,, … ir sult darf in vielen Fällen nicht wörtlich übersetzt werden ( sollen, werden), sondern umschreibt einfach unser neuhochdeutsches ,bitte‘ “ U. Pretzel ,Das Mittelhoch­ deutsche Wörterbuch‘ (vgl. Anm. 99) S. 110
207a falls sie nicht ‚bescheidenliche‘ ist

208 Ähnlich sieht es L. Wolff; Parzival fasse eine richtige Regel falsch auf, ,,ohne sich Gedanken über ihren tieferen Sinn zu machen“ (ebda . S. 262). Die Szene, in der Parzival zum ersten Mal Condwiramurs begegnet und schweigt, sieht Wolff als Beweis seiner These: hier sei erwiesen, ,,daß Parzival durch die Unfreiheit, die sich an eine äußerlich gefaßte Regel halten möchte und ihretwegen die sinnvolle, durch den Takt gebotene Haltung unterdrückt, auch in der höfisch-ritterlichen Welt Anstoß geben muß“. (S . 263) In dieser Szene sieht Wolff das Versagen Parzivals auf der Gralsburg vorgebildet: ,,Er aber klammert sich wieder wie bei Kondwiramurs an die äußerlich gefaßte, vereinfachte Lehre ... " (S. 264) Wolfram aber hat diese Szene zwischen Parzival und Condwiramurs gegenüber Chrestien so verändert, daß jeder Eindruck, Parzival verstoße gegen den Takt, vermieden wird: Condwiramurs erkennt, daß Parzival durch zuht (188,15; 189,3) schweigt und daß sie als Gastgeberin zuerst das Wort ergreifen muß (188,29/30). Auch in dieser Szene also zeigt Parzival, daß er das Ethos des höfischen Ritters besitzt, daß seine Haltung - daß ritterliche zuht überhaupt - nicht tadelnswert ist.

209 vgl. Fr. Maurer ,Leid‘ (vgl. Anm. 52) S. 133; ,Parzivals Sünden‘ (vgl. Anm. 7) S. 64

210 ,Über das Religiöse in Wolframs ,Parzival‘ ‚ (vgl. Anm. 204) S. 217

211 daz er sô trûrec von in reit,
ich waen, daz was in allen leit (331,9/10)
211a gewete: Genosse, ein Gleicher
212 2974-2998; 3006; 3031 f.

213 Parzival vermeidet z. B. den Fehler Erecs: vgl. o. S. 58. Er braucht auch seine Qualifikation nicht wie Erec und Iwein durch eine Reihe guter Taten zu erweisen. Parzivals ritterliche Taten nach der Verfluchung sind nicht als Taten des Erbarmens zu interpretieren, sondern als Versuch, den Gral zu finden.

214 Fr. Maurer ,Parzivals Sünden‘ (vgl. Anm. 7) S. 65
214a Sie bat darum, dass die Strafe für sie abgewendet würde. WIRBE WARP WURBEN GEWORBEN: drehe mich, werbe, u. a. bittend erwerben, bitten um; râche, râch stf.: vergeltung eines unrechtes, strafe,
ver-kêren swv.:verkôren (: hôren) umkehren, -wenden, ändern, verwandeln, verdrehen, ins entgegengesetzte (gute od. böse) verändern; 214b ich verkiuse ûf einen verzeihe ihm; vgl. ich wil ûf in verkiesen, er bat si daʒ se ûf in verkür Parz. 58,9
214c Sie verbeugte sich vor ihnen und sagte denen Dank, die ihr nach ihrer großen Schuld zur Huld verholfen hatten. nîgen stv.:intr.sich neigen, sinken, sich beugen, verneigen vor (dat.); helfen: mit genit. der sache. des siges (zu dem siege) half in ein wîp, hilf mir mîner êren Roth. 111. nieman helfe in hôhes muotes Walth. 45,5. daʒ er in hulfe rehtes Parz. 818,30. daʒ du ie mir hülfe grôʒer werdekeit das. 323,17. die ir nâch grôʒer schulde geholfen heten hulde 780,5.

215 ,,Man darf auch nicht sagen, es sei hier nur die weltlich-ritterliche Seite von Parzivals Wesen intakt, er habe aber im religiösen Sinne Schuld auf sich geladen, und deshalb habe Gott ihm seine Gnade entzogen. Das Gesamt an inneren Vorzügen, das Wolfram an dieser Stelle dem Helden zuspricht: zuht bî manbeit, Vermeidung von Falsch, also triuwe, und vor allem scbam, die der sêle krone ist, besonders der letztere Begriff in seiner steigernden Wendung kennzeichnen sich deutlich als ins religiöse Gebiet hinüberragend. Überhaupt mag ein religiöser Zusammenbruch bei sittlicher Unversehrtheit modernem Vorstellen möglich erscheinen, aber nicht demjenigen Wolframs. Ihm gilt Parzival als bis dahin innerlich unversehrt." (H . Hempel ,Der zwîvel . . .‘ [vgl. Anm. 67] S. 183)
215a siehe Anm. 174a
215b Der Waliser sprach (zu Gawan): Ach, was ist Gott!? Wäre der allmächtig, hätte er uns beiden nicht solche Schande zugefügt – wenn er von großer Kraft wäre! Ich habe ihm ganz und gar gedient, seit / da ich auf seine Gnade hoffte. Nun will ich ihm den Dienst aufkündigen: Ist er mir Feind, das will ich tragen.
215c Er sagte: ‘Ob Gott vielleicht doch für Hilfe sorgt, die über meinen Schmerz siegt?”; waʒ obe: wie wenn, vielleicht; phlegen: wofür sorgen, sich mit freundlicher sorge annehmen, pflegen mit gen. ; ge-sigen swv. siegen, die oberhand behalten; an einem, oder einem an gesigen über ihn siegen, ihn besiegen. 15c Er sagte: ‘Ob Gott vielleicht doch eine Hilfe bringt, die meinen Schmerz besiegt?” (W. Stapel S. 232)
215d ‚Wenn Gott bei seiner Kraft auch Hilfe hätte …‘ (Knecht); “Wenn Gottes Kraft eine Kraft der Hilfe wäre, wie festen Grund könnte dann mein Freudenanker fassen!” (W. Stapel S. 237)215e Das rechne ich dem als Schande an, der die Macht für jede Hilfe hat (und) ist seine Hilfe eine schnelle Hilfe, dass er mir dennoch nicht hilft, so viel man ihm auch Hilfe zuspricht.
GIHE JACH JÂHEN GEJËHEN JËHEN sage, bekenne, auch: anrechnen, behaupten, zusprechen; balt: kühn, schnell
215f siehe Anm. 105a
216 ,,Laktanz (De ira Dei 13, Epikuros [Fr. 374] antwortend) schlüsselt die Problemformel der Theodizee so auf: daß Gott das Übel verhindern entweder (1) will, aber nicht kann (was seine Allmacht aufhöbe), oder (2) kann, aber nicht will (was seiner Güte zu widersprechen scheint), oder (3) weder kann noch will, oder (4) kann und will (dies wird durch die Wirklichkeit des Übels dementiert).“ (W. Kern in: Lexikon für Th. u. K., Freiburg 1965 [Bd. 10] Sp. 431)

217 6425; 9370; 10058; 13768; 17783; 18023

218 Worterklärung in: G. Weber, Gottfried von Straßburg ,Tristan‘ Text, Nacherzählung, Wort- und Begriffserklärungen, Darmstadt 1967; S. 829

219 ‚Die Übersetzungen von Wolframs Parzival‘ (vgl. Anm. 128) S. 63

220 vgl. W. Schadewaldt ,Sophokles und das Leid‘; in: ,Gottheit und Mensch in der Tragödie des Sophokles‘ Vorträge von H. Diller, W. Schadewaldt, A. Lesky, Darmstadt 1963; S. 53 f.



Anmerkungen 181 - 200 zur Dissertation / Anmerkungen 221 - 240 zur Dissertation

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