Mann Thomas
Molière
Klausuren, Klassenarbeiten
Zusammenfasssung und Anm. Buch I und II
Textauswahl für den Unterricht erläutert
Vortrag über Thomas Morus und seine 'Utopia'
Alkipiades
Hamilkar
Hannibal
Themistokles
Bilder
Opitz, Martin
Ortheil Hanns-Josef
Ars amatoria
Metamorphosen
Plinius
'Im Westen nicht Neues'
Rodrian
Sallust
Wallenstein
Die Jungfrau von Orleans
Der Verbrecher aus verlorener Ehre
Maria Stuart
Tell
'Der Vorleser'
Rede
'Das siebte Kreuz'
an Lucilius
Über das glückliche Leben
Dramen
Antigone
König Ödipus
Der Schimmelreiter
Lulu von Strauss und Torney
Süßkind
Tibull
Trakl
Aeneis
Eklogen
Martin Walser
Robert Walser
'Das Gold von Caxamalca'
'Frühlingserwachen'
Die Ermittlung
Gedichte
Diss. Anmerkungen
Diss. Kapitel 1 - 4
in Diss. zitierte Literatur
Vortrag

De Vita beata V



1. Quoniam liberaliter agere coepi, potest beatus dici, qui nec cupit nec timet beneficio rationis, quoniam et saxa timore et tristitia carent nec minus pecudes; non ideo tamen quisquam felicia dixerit, quibus non est felicitatis intellectus.







2. Eodem loco pone homines quos in numerum pecorum et inanimalium redegit hebes natura et ignoratio sui. Nihil interest inter hos et illa, quoniam illis nulla ratio est, his prava et malo suo atque in perversum sollers; beatus enim dici nemo potest extra veritatem proiectus.







3. Beata ergo vita est in recto certoque iudicio stabilita et inmutabilis. Tunc enim pura mens est et soluta omnibus malis, quae non tantum lacerationes, sed etiam vellicationes effugerit, statura semper, ubi constitit, ac sedem suam etiam irata et infestante fortuna vindicatura.



4. Nam quod ad voluptatem pertinet, licet circumfundatur undique et per omnis vias influat animumque blandimentis suis leniat aliaque ex aliis admoveat quibus totos partesque nostri sollicitet, quis mortalium, cui ullum superest hominis vestigium, per diem noctemque titillari velit et deserto animo corpori operam dare?
1. Da ich begonnen habe, reichlich auszuführen: Glücklich kann der genannt werden, der weder wünscht noch fürchtet aufgrund des Verdienstes der Vernunft. Da ja auch Steine Furcht und Traurigkeit nicht kennen und ebenso die Tiere, deshalb darf wohl niemand sie, denen das Bewusstsein von Glückseligkeit fehlt, dennoch glücklich nennen.

2. Auf dieselbe Stufe stelle die Menschen, die ihre stumpfe Natur und die Unkenntnis ihrer selbst versetzt hat zur Zahl des Viehs und des Unbelebten. Kein Unterschied besteht zwischen diesen (Menschen) und jenen (Steine, Tiere), da jene keine Vernunft haben, diese eine zerrüttete und zu ihrem Schaden und zur Verkehrung ins Widersinnige geeignete. Glücklich nämlich kann niemand genannt werden, der aus der Wahrheit vertrieben ist.

3. Glücklich also ist ein Leben, in einem rechten und sicheren Urteil fest gegründet und unwandelbar. Dann nämlich ist der Geist lauter und frei von allen Übeln, wenn er nicht nur Zerfleischungen, sondern auch Nadelstiche gemieden hat, entschlossen, immer da stehen zu bleiben, wo er einmal Stand gefasst hat, und auch gegen ein wütendes und feindliches Geschick seinen Platz zu behaupten.

4. Denn was die Sinnenlust betrifft, mag sie von allen Seiten heranströmen und auf allen Wegen sich einschmeicheln und die Seele mit ihren Annehmlichkeiten nachgiebig machen und eines nach dem anderen aufbieten, mit dem sie alle und Teile von uns erregt – welcher von den Sterblichen, dem irgendeine Spur vom Menschsein übrig ist, will Tag und Nachtgekitzelt werden und sich um den Körper kümmern, nachdem die Seele aufgegeben wurde.
1. quoniam: da nun, als, nachdem, weil denn, weil nun, da ja (bekanntlich und schon eingestandenermaßen), da doch, da einmal; liberaliter: gütig, freigebig, reichlich; agere: u. a. tätig sein, handeln, etw. treiben, betreiben, tun, beginnen, besorgen, verrichten, ausführen; ‚et‘ vor ‚saxa‘ = etiam; nec minus: und ebenso; ergänze zu ‚felicia dixerit‘ ein ‚ea‘;

2. redigo, egi, actum, ere: zurücktreiben,, wieder zurückbringen, versetzen; in-animal, alis: unbelebt, unbeseelt; hebes, hebetis: stumpf; in perversum sollers - geeignet zur Verkehrung ins Widersinnige, auch ‚malo suo‘ ist dem sollers zuzuordnen; proiectus: PPP von proicio; stabilitus: PPP von stabilio;



3. vellicatio, onis f.: Stichelei; constitit zu consisto; sedem suam vindicare: seinen Platz behaupten












4. circum-fundo, fudi, fusum, ere: sich um etw. herumgießen = etw. umgeben, gew. medial circumfundi, sich ringsherum in Menge verbreiten, etw. rings umgeben, um etw. rings heranströmen, sich herandrängen; influere: u. a. hineinfließen, unvermerkt hineinkommen, sich einschleichen, sich einschmeicheln; lenio, ivi, u. ii, itum, ire (lenis), I) v. tr. gelinder od. sanfter machen, lindern, mildern, besänftigen, nachgiebig machen; totus: u. a. v. einem Gegenstand im Gegensatz zu seinen Teilen, aller, alle, alles zugleich, sämtlich,


De vita beata IV / Interpretationsaufgaben

HaftungsausschlussImpressum