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Alkäische Strophe



Angustam amice pauperiem pati
robustus acri militia puer
°°condiscat et Parthos ferocis
°°°°vexet eques metuendus hasta

vitamque sub divo et trepidis agat
in rebus. Illum ex moenibus hosticis
°°matrona bellantis tyranni
°°°°prospiciens et adulta virgo

suspiret, eheu, ne rudis agminum
sponsus lacessat regius asperum
°°tactu leonem, quem cruenta
°°°°per medias rapit ira caedes.
condiscere, o, didici: sorgfältig lernen; hasta: Speer; vexare: erschüttern, stoßen, beunruhigen, plagen;



trepidus: unruhig, ängstlich; trepidare: tief Atem holen, seufzen, durch Seufzen seine Furcht od. Besorgnis verraten, mit folg. ne u. Konj., Hor. carm. 3, 2, 9; hosticus: fremd, feindlich; adultus, a, um: herangewachsen, erwachsen, erstarkt, groß geworden;
rudis, e: unerfahren, mit Genitiv: rudis agminum, der Märsche (poet. = des Kriegsdienstes), Hor. carm. 3, 2, 9.
sponsus: Verlobter, Bräutigam; rapio, rapui, raptum, ere: weg-, fortraffen, -reißen,


Gerne die enge Armut zu ertragen soll der Knabe, gekräftigt im harten Militärdienst, erlernen, und die wilden Parther mit der Lanze soll bedrängen der Reiter, der gefürchtet werden soll, und sein Leben soll er unterm Himmel und in unruhigen Lagen (besser Sg.) verbringen. Jenen von den feindlichen Mauern herab erblickend, soll die Gattin des kämpfenden Tyrannen und die erwachsene Jungfrau seufzen, ach, dass nicht der im Kriegsdienst unerfahrene königliche Bräutigam den wilden Löwen durch Berührung reize, den die blutgierige Wut mitten durch das Gemetzel reißt.



Dulce et decorum est pro patria mori:
mors et fugacem persequitur virum
°°nec parcit inbellis iuventae
°°°°poplitibus timidove tergo.


poples, itis: Kniekehle; imbellis: unkriegerisch, friedlich, insbes. nicht tapfer, feige;


Süß ist es und ehrenvoll, für das Vaterland zu sterben. Der Tod folgt auch dem fliehenden Mann und nicht schont er die Kniekehlen und den furchtsamen Rücken der feigen Jugend.





Virtus, repulsae nescia sordidae,
intaminatis fulget honoribus
°°nec sumit aut ponit securis
°°°°arbitrio popularis aurae.
repulsa: Abweisung bei einer Amtsbewerbung; sordidus: schmutzig, niederträchtig, unedel, schmählich, schimpflich; intaminatus: unbefleckt; fulgeo, fulsi, ere: blitzen, schimmern, strahlen, glänzen, leuchten; securis, is: Beil, Sinnbild der höchsten Gewalt) = höchste Gewalt, -Macht; aura: Lufthauch, aura popularis: Volksgunst


Mannheit, nicht kennend eine schimpflichen Abweisung (bei der Bewerbung um Ehrenämter), erstrahlt in fleckenlosem Ansehen und nicht nimmt sie oder legt weg die Beile (die Macht) nach der Willkür der Volksgunst.



Virtus, recludens inmeritis mori
caelum, negata temptat iter via
°°coetusque volgaris et udam
°°°°spernit humum fugiente pinna.
recludere: wieder aufschließen, öffnen; im-meritus, a, um: der etwas nicht verdient od. verschuldet hat, unschuldig, schuldlos, Hor.: immeritos perdunt, m. folg. Infin., immeritus mori, der nicht verdient zu sterben, Hor. carm. 3, 2, 11: tempto, avi, atum, are: betasten, befühlen, berühren, angreifen, versuchen, angehen, bearbeiten, ausforschen, zu gewinnen suchen; coetus, us: Zusammentreffen, Versammlung; vulgaris: gewöhnlich, alltäglich;


Mannheit, öffnend den Himmel denen, die nicht verdient haben zu sterben (die Unsterblichkeit erworben haben), erprobt die Pfade auf (anderen) verweigertem Weg und verschmäht mit entfliehenden Flügeln gewöhnliche Zusammenkünfte und die feuchte Erde („den sedes igneae der Unsterblichen im reinen Äther gegenüber“ Kiessling).



Est et fideli tuta silentio
merces: vetabo, qui Cereris sacrum
°°volgarit arcanae, sub isdem
°°°°sit trabibus fragilemque mecum

solvat phaselon; saepe Diespiter
neglectus incesto addidit integrum,
°°raro antecedentem scelestum
°°°°deseruit pede Poena claudo.
vulgare: veröffentlichen, allgemein machen; arcanus: verschwiegen, geheim; trabs, bis: Baumstamm, die auf Säulen ruhenden Verbindungsbalken; phaselus u. -os, i, m. u. f.: türkischen Bohnen, Schwertbohnen, im Demin. phaseolus, i, m., ein leichtes Fahrzeug in Gestalt der Schwertbohne; solvere, o: lösen, losbinden; incestus, a, um (in u. castus): moralisch u. religiös unrein, befleckt, unsittlich, sündhaft, schmutzig, gottlos, frevelhaft; scelestus, a, um: frevelhaft, gottlos, verrucht, subst. = der Frevler, Verbrecher; de-sero, serui, sertum, ere: abreihen, abfügen, abtrennen, d.i. im Stiche lassen, verlassen, aufgeben; claudus, a, um: lahm, hinkend,


Auch treuem Schweigen ist sicherer Lohn gewiss. Ich werde nicht gestatten, dass, wer das Heilige der verschwiegenen Ceres preisgegeben hat, unter demselben Dach wohne (sei) und mit mir das zerbrechliche Boot losbinde. Oft hat Jupiter, missachtet, den Reinen dem Frevler beigesellt. Selten hat die Strafe mit ihrem lahmen Fuß/trotz lahmen Fußes den davoneilenden Frevler aufgegeben.



III,01 Genügsamkeit / III,03 Weltherrschaft

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