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I,17
Im Schutz der Idylle
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Velox amoenum saepe Lucretilem mutat Lycaeo Faunus et igneam defendit aestatem capellis usque meis pluviosque ventos. |
Lucretilis, is, m.: ein Berg im Sabinischen, nahe bei der Villa des Horaz; mutare mit Abl. s, Menge 107, bei Horaz steht die Sache, die man weggibt, im Abl.; Lycaeus, i, m.: ein hohes Gebirge in Arkadien, dem Jupiter u. Pan heilig; |
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Oft vertauscht der geschwinde Faunus den Lycaeus mit dem lieblichen Lucretilis und wehrt meinen Ziegen den brennenden Sommer und die Regenwinde ab.
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Inpune tutum per nemus arbutos quaerunt latentis et thyma deviae olentis uxores mariti nec viridis metuunt colubras
nec Martialis haediliae lupos, utcumque dulci, Tyndari, fistula valles et Usticae cubantis levia personuere saxa. |
nemus, oris, n.: der Wald mit Triften u. Weiden für das Vieh, ein weidereiches Gehölz, der Hain; arbutus, i, f.: der Meerkirschen- od. Erdbeerbaum, der Hagapfelbaum; thymum, i, n.: Thymian, Quendel; de-vius, a, um: von der (eigentlichen) Straße abgehend, = abführend, außerhalb der Straße liegend, wohin keine Straße führt, entlegen; viridis, e: grün, grünlich; colubra: Schlange, Natter; utcumque: sobald nur, wenn nur; Tyndari: Vokativ; Ustica, ae, f.: eine Tallehne im Sabinerlande, in der Nähe des Landgutes des Horaz, Hor. carm. 1, 17, 11.; levis, e: glatt; |
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Ungestraft suchen entlang des sicheren Gehölzes versteckten Arbutus und Thymian abseits die ‘Gattinnen‘ des stinkenden ‚Gatten‘ und fürchten nicht die grünlichen Schlangen
und nicht die Zicklein die Wölfe des Mars, wenn nur, Tyndaris, von der lieblichen Flöte die Täler und die glatten Felsen der „sanft ansteigenden“ (Kiessling/Heinze) Ustica wiedergehallt haben (präsentisches Perfekt).
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Di me tuentur, dis pietas mea et Musa cordi est. Hic tibi copia manabit ad plenum benigno ruris honorum opulenta cornu;
hic in reducta valle Caniculae vitabis aestus et fide Teia dices laborantis in uno Penelopen vitreamque Circen;
hic innocentis pocula Lesbii duces sub umbra nec Semeleius cum Marte confundet Thyoneus proelia nec metues protervum
suspecta Cyrum, ne male dispari incontinentis iniciat manus et scindat haerentem coronam crinibus inmeritamque vestem. |
ad plenum: vollständig; benignus auch: reichlich spendend, reichlich, reich; honos, oris auch: Zierde, der Schmuck, die Pracht, Schönheit, h. ruris, v. den Feldfrüchten, Hor.: aestus, us, m.: die wallende Hitze, Glut; Teos, i, f.: Stadt an der Küste von Jonien auf einer Halbinsel der Jnsel Samos gegenüber, Geburtsort des Anakreon, Teius u. (bei Dichtern) Teïus, a, um (Tnios), teïsch, Anacreon, Hor.: poet. = anakreontisch; vitreus: gläsern, dem Glase ähnlich, kristallhell, kristallen, glänzend, Circe, strahlend, glänzend; Lesbius, a, um: lesbisch, Lesbium vinum, u. bl. Lesbium, Hor.; ducere: ziehen, in vollen Zügen trinken, schlürfen; con-fundo, fudi, fusum, ere: zusammengießen, durcheinander bringen, dursheinander bringen od. werfen od. wirren, verwirren; protervus, a, um: ungestüm, heftig, schamlos, unverschämt, frech; suspectus, a, um: beargwöhnt, verdächtig, Verdacht erregend, argwöhnend, argwöhnisch, mißtrauisch, in-icio, ieci, iectum, ere (in u. iacio), I) hineinwerfen, alci manum, Hand an einen legen: male: übel, mit üblem Erfolg, ungünstig, unglücklich, zum Unglück, zum Nachteil, zum Verderben; übel, mit üblem Erfolg, ungünstig, unglücklich, zum Unglück, zum Nachteil, zum Verderben; scindo, scidi, scissum, ere: schlitzen, schlitzend reißen, zerreißen; im-meritus, a, um: der etwas nicht verdient od. verschuldet hat, unschuldig, schuldlos; |
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Die Götter schützen mich, den Göttern liegt mein frommer Sinn und meine Muse am Herzen. Hier wird dir in Fülle aus reichlich spendendem Horn eine üppige Menge der Pracht des Feldes fließen;
Hier wirst du im entrückten Tal die Gluten des Hundssterns meiden und mit der anakreontischen Leier Penelope und die strahlende Circe besingen, die (beide) um ein und denselben litten;
hier wirst du Becher des harmlosen lesbischen Weins unter dem Schattenschutz trinken und nicht wird Semeles Sohn Thyoneus (Bacchus) zusammen mit Mars die Schlacht verwirren (s. Kiessling-Heinze) und nicht wirst du, beargwöhnt/argwöhnisch, den schamlosen Cyrus fürchten, dass er die unbeherrschte Hand anlegt an die unglücklich Ungleiche und den den Haaren anhaftenden Kranz zerreißt und das unschuldige Kleid.
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I,16 Widerruf / I,18 Preis des Bacchus
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