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Erste archilochische Strophe



Laudabunt alii claram Rhodon aut Mytilenen
aut Ephesum bimarisve Corinthi
moenia vel Baccho Thebas vel Apolline Delphos
insignis aut Thessala Tempe;
zu Laudabunt: „Das Futur ist mehr modal
(konzessiv) ... gemeint.“; Mytilenae, arum, f.:
Hauptstadt der Insel Lesbos, Nebenform:
Mytilene, es, Akk. en; bimaris, e: an zwei
Meeren liegend; Tempe (Nom. und Akk. Pl.)
indecl.: ein durch seine reizende Lage berühmtes
Tal in Thessalien;


Andere mögen das glänzende Rhodos preisen oder Mytilene oder Ephesus oder die Mauern Korinths, das an zwei Meeren liegt, oder Theben, das durch Bacchus, oder Delphi oder die Thessalischen Tempe, die durch Apollo berühmt sind.



sunt quibus unum opus est intactae Palladis urbem
carmine perpetuo celebrare et
undique decerptam fronti praeponere olivam;
plurimus in Iunonis honorem
oliva: Ölbaum, Ölzweig, „Das Dichten ist ein
Pflücken des Laubes, der Kranz, den der Dichter
sich selbst aufsetzt, Symbol des gelungenen
Werkes.“ ‚plurimus‘ ist grammatisch nicht geklärt;


Es gibt Menschen, denen die eine Aufgabe ist, im ununterbrochen fortlaufenden Lied die Stadt der jungfräulichen Pallas zu feiern und den von überall her abgepflückten Ölzweig sich auf die Stirn zu legen; am meisten mag einer zur Ehre der Juno



aptum dicet equis Argos ditesque Mycenas:
me nec tam patiens Lacedaemon
nec tam Larisae percussit campus opimae
quam domus Albuneae resonantis
Argos, n., u. Argi, orum, m.; opímus: fett, reich;


das für Pferde geeignete Argos und das reiche Mykene besingen. Mich hat das erduldende Lakedaimon und das Feld der reichen Larisa nicht so beührt wie die Wohnung der murmelnden Albunea



et praeceps Anio ac Tiburni lucus et uda
mobilibus pomaria rivis.
Albus ut obscuro deterget nubila caelo
saepe Notus neque parturit imbris
lucus, i, m. (zu luceo, eigentl. die Lichtung,
die lichte Stelle des Waldes): der einer Gottheit
geheiligte Wald, der Hain; udus: feucht, nass,
frisch; pomarium: Obstgarten; rivus: Bach, Kanal
detergere, o, tersi, tersum: ab-, wegwischen,
abstreifen; parturire, io mit Akk.: mit etwas
schwanger gehen, gebären;


und der abstürzende Anio, der Hain des Tiburnus und die durch lebendige Bäche feuchten Obstgärten. Wie der weiße Notus die Wolken vom dunklen Himmel streift und nicht dauernd mit Regen schwanger geht,



perpetuo, sic tu sapiens finire memento
tristitiam vitaeque labores
molli, Plance, mero, seu te fulgentia signis
castra tenent seu densa tenebit
perpetuo: ununterbrochen; merus: unvermischt,
Subst. n.: Wein; mollire: weich machen, schmelzen,
bändigen, mildern; oder: mollis: weich


so denke auch du, Plancus, weise daran, die Traurigkeit zu enden und die Mühen des Lebens durch milden Wein, sei es dass dich das Lager hält, das mit Feldzeichen blitzt, sei es dass



Tiburis umbra tui. Teucer Salamina patremque
cum fugeret, tamen uda Lyaeo
tempora populea fertur vinxisse corona,
sic tristis affatus amicos:
Teucer, cri, m. u. Teucrus, i, m. :Sohn des Telamon,
des Königs von Salamis, Stiefbruder des Ajax, der
nach seiner Rückkehr von Troja vom Vater
verstoßen wurde, „weil er den Tod seines
Stiefbruders Ajax nicht gerächt und dessen
kleinen Sohn Eurysaks nicht heimgebracht hatte“;
Salamis, inis, Akk. ina, f.: Insel u. Stadt
im Saronischen Meerbusen; udus, a, um: feucht, naß;
Lyaeus, i m: Sorgloser, Bacchus, meton.: Wein;
tempus, oris n: Schläfe, Pl.: Haupt; populeus:
Pappel=; affari: anreden;


der dichte Schatten deines Tiburs dich halten wird. Von Teuker, als er Salamis und den Vater floh, wird berichtet, dass er sich trotzdem die Stirne, die nass vom Sorgenbrecher war, mit einem Kranz von Blättern der Silberpappel umkränzt habe und so zu den traurigen Freunden geredet habe:



'Quo nos cumque feret melior fortuna parente,
ibimus, o socii comitesque.
Nil desperandum Teucro duce et auspice Teucro:
certus enim promisit Apollo
Quo … cumque = quocumque;
auspex, spicis, m., zuw. auch f.: ein Weissager
aus dem Fluge, Geschrei od. Fressen der Vögel,
der Vogelschauer,


Wohin auch immer Fortuna, die gütiger ist als der Vater, uns führt, (dorthin) gehen wir, Gefährten und Freunde. Es darf nicht verzweifelt werden, wenn Teucer der Führer ist und Teucer euch weissagt: Denn der sichere Apoll hat versprochen,



ambiguam tellure nova Salamina futuram.
O fortes peioraque passi
mecum saepe viri, nunc vino pellite curas;
cras ingens iterabimus aequor.'
„‘ambiguam ... futurem‘ Unbestimmtheit der Orakelsprache: der Name Salamis werde doppeldeutig werden dadurch, dass auf neuem Lande ein zweites entstehen werde“, also eine zweite Heimat (Cypros) des vertriebenen Teucer;


dass durch neue Erde Salamis doppeldeutig sein werde. Ihr Männer, die ihr tapfer seid und oft mit mir Schlimmeres erduldet habt, jetzt vertreibt eure Sorgen durch Wein; morgen werden wir wieder das ungeheure Meer befahren.



I,06 Absage an Agrippa / I,08 Der Verliebte

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