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Horrida tempestas caelum contraxit et imbres
°°°nivesque deducunt Iovem; nunc mare, nunc silvae
Threicio Aquilone sonant. rapiamus, amici,
°°°Occasionem de die dumque virent genua
5 et decet, obducta solvatur fronte senectus.
°°°tu vina Torquato move consule pressa meo.
cetera mitte loqui: deus haec fortasse benigna
°°°reducet in sedem vice. nunc et Achaemenio
perfundi nardo iuvat et fide Cyllenea
°°°10 levare diris pectora sollicitudinibus,
nobilis ut grandi cecinit Centaurus alumno:
°°°'invicte, mortalis dea nate puer Thetide,
te manet Assaraci tellus, quam frigida parvi
°°°findunt Scamandri flumina lubricus et Simois,
15 unde tibi reditum certo subtemine Parcae
°°°rupere, nec mater domum caerula te revehet.
illic omne malum vino cantuque levato,
°°°deformis aegrimoniae dulcibus adloquiis.'
aquilo, onis, m.: der Nordwind, bei den Griechen boreas; genu, us n.: Knie, genua: zweisilbig; dum: u. a. so lange als, insoweit, insofern, wenn oder wofern nur; ob-duco, duxi, ductum, ere: etwas vor oder über etwas ziehen, vorziehen, zusammenziehen, runzeln; mittere: u. a. lassen, fahren lassen; ceterus, a, um: der (die, das) andere od. übrige, ceterum (eig. Acc. respect.), was das andere, übrige betrifft; loqui: u. a. nur od. immer von etw. sprechen, etw. immer im Munde führen (Menge 29aAnm.5); reducere: einen Ausschweifenden auf die rechte Bahn-, ins rechte Geleise zurückführen, jmd. Bekehren; vicis: u. a. Wechsel des Schicksals, das Schicksal; perfundere: übergießen; fides, is f.:Laite, Leier, Laute, Lautenspiel; sollicitudo, inis, f.: die physische Erregung, Beschwerde, das Leiden, die unruhige Spannung des Gemütes, die peinliche Unruhe, Bekümmernis, der Kummer, die bange Sorge, ängstliche Sorgfalt; levo, avi, atum, are:erleichtern, heben, auf-, wegheben, weg-, abnehmen; manere: u. a. erwarten, warten, harren; Assaracus, i, m.: Sohn des Tros, Vater des Kapys, Großvater des Anchises u. Bruder des Ganymedes u. Ilus; findere: spalten, durchströmen; rumpo, rupi, ruptum, ere: brechen, zerbrechen, zerreißen, zerteilen, gewaltsam trennen, -öffnen, brechen = verletzen, vernichten, aufheben, vereiteln; subtemen: Garn, Faden; aegrimonia: Kummer; deformis, is: mißförmig, mißgestaltet, entstellt, u. in diesem Sinne = häßlich, garstig; alloquium (adloquium), i, n.: die Ansprache, wenn gegenseitig = das Gespräch, Zuspruch, die Tröstung; Kiessling-Heinze: Thetis bringt ihn zur Insel Leukos und wird ihn dort zu ewigem Leben erwecken; darauf sei in den beiden letzten Versen hingewiesen.


Ein schreckliches Unwetter hat den Himmel verengt (weil dunkle Wolken das Blau des Himmels verdeckt haben; der Himmel zieht sich zu), und Regen und Schnee ziehen Juppiter (den Äther) herab. Nun rauschen das Meer, nun durch den Thrakischen Nordwind die Wälder. Lasst uns, Freunde, von dem Tag die Gelegenheit ergreifen; und solange die Knie noch stark sind und es sich schickt, möge die Greisenhaftigkeit sich von der gerunzelten Stirn lösen. Du bringe den Wein herbei, gekeltert unter Torquatus, meinem Konsul (an meinem Geburtsjahr). Lass ab, das übrige immer im Munde zu führen, Gott wird dies vielleicht mit gütigem Geschick ins rechte Gleis bringen. Nun freut es, sich mit Achämenischem Nardenöl zu übergießen und mit Cyllenäischer Laute die Brust von schrecklichen Sorgen zu befreien, wie der edle Kentaur (Cheiron) seinem erstarkten Zögling (Achill) prophezeite: Unbesiegbarer, geboren als sterblicher Sohn von der Göttin Thetis, dich erwartet die Erde des Assaracus (= Troja), die die kalten Flüsse des kleinen Skamander und der glatte Simois durchströmen; von dort haben dir die Parzen mit verlässlichem Faden die Rückkehr vereitelt, und nicht wird die meerfarbene Mutter dich nach Hause zurückbringen. Dort erleichtere jedes Übel mit Wein und Gesang, den süßen Tröstungen gegen hässlichen Kummer.



Epoden / Epode 16

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